
„Anti-Catcalling“ – Oberhausen beteiligt sich an bundesweitem Aktionstag „#Kein Kompliment“
Pfeif- oder Kussgeräusche, aufdringliche Blicke, anzügliche Sprüche auf Straßen, Plätzen, in Einkaufszentren oder öffentlichen Verkehrsmitteln, dies sind noch eher harmlose Beispiele für die recht niedliche Bezeichnung „Catcalling“. Der Begriff stammt aus der englischen Umgangssprache (in etwa „Katzen-Rufen“) und ist eine Form der verbalen sexuellen Belästigung, für gewöhnlich durch Männer gegenüber Frauen und Personen aus der LSBTIQ* Community. Es ist ein gesamtgesellschaftliches Problem das dazu führt, dass sich betroffene Personen eingeschränkt fühlen und sich nicht mehr unbehelligt in der Öffentlichkeit bewegen.
Um das Thema mehr in den Fokus zu rücken machen die Gleichstellungsbeauftragten auf kommunaler Ebene mit dem nationalen Anti-Catcall Tag, am 2. Freitag im Juni, auf diese nicht hinnehmbaren Vergehen aufmerksam. „Frauen und Mädchen sollten sich unbefangen im öffentlichen Raum bewegen können, ohne Belästigungen ausgesetzt zu sein. Der gutmeinende Hinweis mancher Männer „Nimm’s doch als Kompliment.“, führt leider nicht weiter. Sexuelle Belästigung ist #keinKompliment.“, so Britta Costecki, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Oberhausen.
Die Gleichstellungsstelle der Stadt Oberhausen ermutigt Betroffene Zeitraum von Juni 2022 bis Mai 2023, ihre Erfahrungen über die Mailadresse keinkompliment@oberhausen.de mit Angabe der Art des Übergriffs sowie der möglichst konkreten Angabe von Ort, Datum und Uhrzeit zu melden. Unter Einhaltung des Datenschutzes wertet die Gleichstellungsstelle der Stadt Oberhausen die Meldungen aus. Am zweiten Aktionstag, der 9. Juni 2023 werden regional organisierte Aktionsgruppen diese Übergriffe dann öffentlich sichtbar machen. In Oberhausen setzt sich das Netzwerk Mädchenförderung in Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro für die Umsetzung der Aktion ein, entwickelte zusammen mit den Künstlerinnen Andrea Barba und Carina Hommel für verschiedene Jugendeinrichtungen ein Workshopangebot zu #keinkompliment, dessen Ergebnisse ab dem 2. Juni im Stadtpavillon auf der Marktstraße zu sehen sein werden. Außerdem wird eine Plakataktion im Stadtgebiet auf das Thema hinweisen.
Ziel dieser Aktion soll nicht nur die Sensibilität für das Thema sein, sondern auch die Stärkung der Zivilcourage gegen Catcalls vorzugehen. Zudem sollen mit den Informationen der Meldenden auch kommunale Entscheidungsträger*innen (z.B. im Bauamt, im Ordnungsamt oder bei der Polizei) darauf aufmerksam gemacht werden, an welchen Stellen in ihrer Stadt/Kommune sogenannte „Angsträume“ sind, also Orte mit erhöhtem Bedrohungspotenzial für Frauen.
Für Oberhausen ist Maren Heutger, Mitarbeiterin der Gleichstellungsstelle der Stadt Oberhausen Ansprechpartnerin, die auch für Nachfragen zur Verfügung steht. Rufnummer: 0208 825 205 0